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Die Oberflächenstruktur von Fliesen lässt sich mit der von Tapeten nicht vergleichen. Daher kommt es oft zu Problemen, wenn man selbstklebende Bordüren auf Fliesen anbringen möchte. Fliesen findet man zumeist im Badezimmer, aber auch in der Küche sind Wandfliesen sehr beliebt. Möchte man Badezimmer oder Küche mit selbstklebenden Bordüren verschönern, gilt es ein paar Dinge zu beachten.

Im Gegensatz zu Tapeten haben Fliesen eine sehr glatte Oberfläche, die häufig auch noch lackiert ist. Diese Fliesen sind wasserabweisend, ihre Struktur ist so glatt, dass Wassertropfen keinen Halt finden. Leider gilt das in vielen Fällen auch für Klebstoff. Die Klebepartikel finden trotz der großen Kontaktfläche nur wenig Halt. Entweder fällt die selbstklebende Bordüre direkt nach dem Anbringen wieder ab oder es dauert noch ein paar Tage, vielleicht auch Wochen.

Ein weiteres Problem sind natürlich die Fugen zwischen den Fliesen. Diese schließen nicht eben mit den Fliesen ab und sind im Normalfall auch sehr rau, was sich logischerweise negativ auf ihre Eigenschaften als Untergrund für Klebstoffe auswirkt.

Selbstklebende Bordüren für Fliesen: Dekofolien

Trotzdem ist die nachträgliche Verschönerung von Fliesen mithilfe von selbstklebenden Bordüren natürlich möglich. Absehen sollte man in jedem Fall von Bordüren aus Papier, da diese in der Regel nicht für die Dekoration von Fliesen ausgelegt sind. Das liegt vor allem daran, dass Fliesen meist aufgrund ihrer wasserabweisenden und abwaschbaren Eigenschaften angebracht werden, was bei Papier schlichtweg nicht gegeben ist.

Fliesen dekoriert man idealerweise mit selbstklebender Dekofolie. Solche Folien gibt es in den unterschiedlichsten Größen, Farben und Designs. Mittlerweile sind selbstklebende Dekofolien für Fliesen so gut, dass man bei richtiger Montage nicht mehr sehen kann, dass die alte Fliese einfach überklebt wurde.

Die Gestaltungsmöglichkeiten sind mit selbstklebenden Dekofolien schier unendlich, da jede Fliese individuell designt werden kann. Man kann einzelne farbige Highlights setzen, Muster auf die Fliesen kleben oder eben eine Reihe von Fliesen in eine Bordüre verwandeln. Durchgehende selbstklebende Bordüren gibt es für Fliesen eher selten, was an der Problematik mit den Fugen liegt. Man kann jedoch versuchen, die Fugen zwischen den Fliesen mittels Fugenmasse zu erhöhen, sodass eine absolut ebene Fläche entsteht. Dann ist die Montage durchgehender selbstklebender Bordüren kein Problem mehr.

Ansonsten muss man beim Anbringen der Bordüren sehr vorsichtig arbeiten und die Bordüre mithilfe eines Werkzeugs in die Fugen rein drücken. Empfehlenswert wäre hierfür eine Holzstange (rund), die in etwa die Breite der Fugen hat. Damit kann man die Bordüre sorgfältig in die Fuge einrollen.

Wie bereits erwähnt sind den Dekorationsmöglichkeiten mit Fliesenfolien keine Grenzen gesetzt. In vielen Onlineshops kann man aus einer großen Vielfalt unterschiedlicher Farben und Designs wählen und die Fliesenfolien sogar einzeln kaufen. Man hat also die freie Wahl, ob man eine Bordüre in einer einheitlichen Farbe anbringt oder sie mit verschiedenen Farben und Motiven auflockert und individuell designt.

Individuelles Design ist der nächste große Vorteil von Fliesenfolien. Neben vorgefertigten Designs besteht gerade im Internet bei einigen Anbietern die Möglichkeit, Dekofolien für Fliesen nach den eigenen Vorstellungen anfertigen zu lassen. Man wählt Farben und Muster nach eigenen Wünschen oder kann sogar eigene Muster oder Bilder hochladen und auf die selbstklebenden Fliesenfolien drucken lassen.

Damit die Dekofliese auch wirklich passt, bieten fast alle Anbieter ihre Produkte in unterschiedlichen Größen an. Standardgrößen wie 10 x 10cm, 15 x 15cm oder 20 x 30cm bekommt man eigentlich in jedem gut sortierten Onlineshop. Wer in seinem Bad oder seiner Küche Fliesen mit ungewöhnlichen Maßen hat, kann bei nicht gerade wenigen Shops auch Maßanfertigungen bestellen, die exakt auf die besonderen Fliesen passen.

Selbstklebende Bordüren / Fliesenfolie auf Fliesen anbringen

Die nachfolgenden Anleitungen sind allgemein gehalten und gelten für die meisten selbstklebenden Fliesenaufkleber. Man sollte also immer auch die Anleitung des Herstellers beachten.

Grundlegend gibt es zwei Möglichkeiten, nämlich die trockene und die feuchte bzw. Nassverklebung. Bei beiden Methoden ist es aber gleichermaßen erforderlich, die Fliesen vor dem Anbringen gründlich zu reinigen. Es darf kein Schmutz, Fett oder Silikon auf den Fliesen sein. Idealerweise reinigt man die Fliesen mit Spiritus, Feuerzeugbenzin oder vergleichbaren Mitteln. Anschließend lässt man die Fliesen gründlich trocknen, dann kann es losgehen.

Fliesenaufkleber werden nicht einfach geklebt, sie werden gerakelt. Eine Rakel wird auch als Abstreichholz oder Kratzeisen bezeichnet und ist ein Werkzeug, mit dem man Folien glattstreichen und fest andrücken kann, ohne diese zu beschädigen. Man benötigt die Rakel, um die Fliesenfolie blasenfrei anzubringen, da man eventuelle Luftblasen mit ihm ausstreichen kann. Rakel gibt ist jedem Baumarkt. Die meisten Versandhändler liefern bei einer Bestellung von Fliesenaufklebern aber auch gleich eine passende Rakel mit. Ist alles vorbereitet, kann die selbstklebende Bordüre auf den Fliesen angebracht werden. Wie erwähnt gibt es zwei Möglichkeiten.

Die Nassverklebung von Fliesenfolien

Für die Nassverklebung wird eine haushaltsübliche Sprühflasche benötigt. Diese füllt man mit Wasser und gibt ein klein wenig Spülmittel hinzu. Es braucht wirklich nicht viel sein, ein Tropfen ist in der Regel schon genug.

Man entfernt die Schutzfolie der Klebeseite und sprüht diese genau wie die Fliese mit der Spülmittellösung ein. Anschließend positioniert man die Folie auf der Fliese und streicht mögliche Luftbläschen mit dem Rakel aus. Die Streichrichtung ist immer von innen nach außen.

Die Nassverklebung hat den klaren Vorteil, dass die Folie nicht sofort fest auf der Fliese klebt. Luftbläschen lassen sich sehr einfach ausstreichen und sollte die Folie verrutschen, kann man die Position noch korrigieren. Nachteilig ist lediglich, dass die dekorierten Fliesen mindestens vier Stunden lang trocknen sollten und man immer wieder mal kontrollieren sollte, ob die Folie noch in ihrer exakten Position ist. Gerade am Anfang kann es passieren, dass man mit dem Wasser übertreibt und die Folie nachträglich etwas verrutscht.

Die Trockenverklebung von Fliesenfolien

Die Trockenverklebung ist die schnellere Möglichkeit. Wie der Name schon verrät, wird die Fliesenfolie hier auf die trockene Fliese geklebt. Idealerweise hat man etwas Klebeband (Kreppband oder Tesafilm, kein Packband) zur Hand. Man positioniert die Folie auf der Fliese und fixiert sie im mittleren und unteren Bereich mit dem Klebeband.

Anschließend klappt man die Folie etwa bis zur Hälfte nach vorn und löst die Schutzfolie der Klebeseite. Diese klappt man zur Hälfte um, wobei ein Knick in der Schutzfolie (nicht der Fliesenfolie) hilfreich sein kann. Nun drückt man die Folie vorsichtig mit der Rakel an, damit keine Luftbläschen eingeschlossen werden.

Ist der obere Teil der Folie angebracht, entfernt man die fixierenden Klebestreifen. Nun greift man unter den losen Teil der Folie und zieht die Schutzfolie langsam nach unten. Währenddessen streicht man immer mit der Rakel nach, um die Folie auch wirklich glatt zu bekommen.

Der große Vorteil der Trockenverklebung ist, dass die lange Trockenzeit entfällt und die selbstklebende Fliesenfolie sofort fest auf der Fliese hält. Im Umkehrschluss besteht natürlich das Problem, dass man von Anfang an sehr sorgfältig arbeiten muss, da man die Folie nur mit großen Aufwand oder überhaupt nicht nachträglich positionieren kann, sollte sie schief oder verrutscht sein.


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